top of page

Gesundheit/Medizin

Besondere Beachtung muss den inneren Parasiten geschenkt werden. Das Parasitenprogramm des BGK empfiehlt regelmässiges Einsenden von Kotproben an den BGK Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer. Es kann auch durch Beauftragung eines Tierarztes erfolgen. Anhand der Kotproben kann der Befall an Parasiten festgestellt und gezielt behandelt werden. Dieses Vorgehen empfiehlt sich vor allem, um Resistenzen von medizinischen Entwurmungsmitteln zu vermeiden.

​

BGK-Sektionsbeschrieb Neuweltkameliden

Anmeldeformular BGK

​

Medizin

Neuweltkameliden sind im Allgemeinen sehr widerstandsfähig. Ein Vorteil zu anderen Nutztieren ist sicher, dass sie keine Klauen oder Hufe sondern Lederballen besitzen. Das bedeutet, sie können nicht an den üblichen Klauen- und Hufkrankheiten erkranken. Parasiten gegenüber sind sie aber leider genauso anfällig wie andere Tiere, ob das nun Endoparasiten wie Würmer und Leberegel oder Ektoparasiten wie Milben und Haarlinge sind. Eine regelmässige Kotproben-Untersuchung mit entsprechender Entwurmung ist daher angezeigt. Auch Augenentzündungen sind nicht selten zu beobachten. Besonders bei Jungtieren können Bindehautentzündungen nach wälzen im Staub oder angespuckt werden von Artgenossen auftreten. Vermutlich müssen die Kleinen zuerst lernen, dass es Situationen gibt, bei denen man besser die Augen schliesst.

Es wäre sinnlos, hier alle möglichen Krankheiten von den südamerikanischen Kleinkamelen aufzulisten. Es gibt zum Glück sehr gute und ausführliche Literatur zum Thema. Besonders empfehlen möchten wir Ihnen folgende:

​

Bestellung ist möglich über das NWKS Sekretariat.

Neuweltkameliden – Praktische Informationen zur Haltung von Neuweltkameliden von Patrik Zanolari und Marietta Schönmann

Dieses Buch soll als Leitfaden für Besitzer von Neuweltkameliden theoretische Grundlagen, praktische Hinweise und wertvolle Ratschläge zur Haltung von Neuweltkameliden in anschaulicher Form präsentieren. Im allgemeinen Teil erfahren die Leser das Wichtigste über die Voraussetzungen für die Haltung, Fütterung, Pflege, Fortpflanzung und die Nutzungsformen der Tiere in unseren Gebieten. Der spezielle Teil beschäftigt sich mit den am häufigsten auftretenden Erkrankungen (wie zum Beispiel der Verwurmung) und deren vorbeugenden Massnahmen. Lesenswertes findet sich auch für interessierte Leute, die zwar keine Neuweltkameliden halten, aber mehr Informationen über diese erstaunlich klugen und wunderbaren Tiere in Erfahrung bringen wollen.

Neuweltkameliden - Ein Leitfaden für Halter, Züchter und Tierärzte von Matthias Gauly, 2. Auflage. Parey Verlag 2002


Das Buch vermittelt - in den von ausgewiesenen Fachleuten verfassten Kapiteln - Kentnisse über die Herkunft und Domestikation der Neuweltkameliden, die Anatomie und Physiologie, die Haltung und Fütterung, das Verhalten und den Umgang mit den Tieren, die Fortpflanzungsphysiologie und Zucht, die Leistungen und Produkte sowie die Krankheiten, deren Prophylaxe und Behandlung. Ist zur Zeit vergriffen

Lamas und Alpakas von Gerhard Rappensberger, Ulmer Verlag, ISBN 3-8001-3124-2


Dieses Buch wendet sich an alle an der Lama- und Alpakahaltung Interessierten, ist aber auch ein nützlicher Ratgeber für langjährige Halter. Alle wichtigen Aspekte für den Halter werden praxisorientiert dargestellt. Hierzu gehören Informationen zur Enstehungsgeschichte und Bedeutung, Hinweise zum Training und zu den Verwendungsmöglichkeiten, aber auch ausführliche Angaben zu den Haltungsbedingungen, Unterstands- und Weideeinrichtungen und Tipps für Kauf, Zucht und Krankheitsvorsorge. Bezug in jeder Buchhandlung.

virginia_Leitfaden_MINZ_Umschlag1.jpg
matthias_nwk_tn.jpg

Genauso wichtig wie über Krankheiten Bescheid zu wissen, ist es für den Züchter, sich über den genauen Geburtsablauf zu informieren. Auch hierzu gibt es sehr gute Literatur. Hilfreich ist sicher auch das Merkblatt zur Geburt von Lamas und Alpakas des NWKS.

Erwähnenswert sind auch die Prophylaxen die für Alpakas und Lamas gemacht werden können. Hierzu gehören die Impfungen z.B. gegen verschiedene Clostridieninfektionen wie Tetanus (Starrkrampf), Breiniere und Enterotoxaemie. Es sind auch Impfungen gegen weitere Infektionserreger wie Pasteurellen und Mannheimia im Handel. Empfohlen werden die gängigen Impfungen für Schafe und Ziegen. Am besten fragen Sie ihren Tierarzt, welche Impfungen in Ihrer Gegend besonders zu empfehlen sind.

Auch eine Vitamin E und Selen Injektion für Neugeborene wird häufig empfohlen. Eine Desinfektion des Nabels mit einem geeigneten Spray ist vor allem dann zu empfehlen, wenn der Nabel kurz abgerissen ist. Ebenfalls hilfreich für Neugeborene kann ein Klistier sein. In den meisten Fällen reicht schon eine einmalige Verabreichung eines Microklist und das Fohlen wird innert weniger Minuten den 1. Kot absetzen. Dies kann dem Züchter zumindest das lange Beobachten ersparen.

Neuweltkameliden zeigen oft sehr spät, dass sie sich nicht gut fühlen. Es ist deshalb sehr wichtig, die Tiere jeden Tag zu beobachten und den Kot zu kontrollieren. Ein Tier, das im Stall liegen bleibt, wenn der Rest der Herde sich zum Grasen auf die Weide begibt oder das nicht mehr frisst und wiederkäut, braucht bestimmt eine genauere Untersuchung. Einen Anhaltspunkt über den Allgemeinzustand gibt auch die Körpertemperatur. Diese wird rektal am besten mit einem Digitalthermometer gemessen. Die normale Körpertemperatur liegt zwischen 37,5°C und 38,9°C.

Zum Schluss noch ein Leitspruch der Fachgruppenmitglieder: Lieber einmal zu oft den Tierarzt rufen, als einmal zu wenig!

bottom of page